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Werden bei Vollmond mehr Babys geboren?

Werden bei Vollmond mehr Babys geboren?

Werden bei Vollmond mehr Babys geboren?

Die Annahme, dass bei Vollmond mehr Babys zur Welt gebracht werden, als an anderen Tagen ist ebenso alt wie weit verbreitet. Glaubt man den Aussagen von medizinischem Personal wie beispielsweise Hebammen, so haben diese in ihrem Job in Vollmondnächten deutlich mehr zu tun als an gewöhnlichen Tagen. Junge werdende Mütter werden darauf hingewiesen, dass sie sich darauf einstellen sollen, dass mit dem herannahenden Vollmond auch die Wehen einsetzen würden. Daher gelte es, entsprechende Vorbereitungen zu treffen. Doch lässt sich diese allgemein verbreitete Meinung auch mit Zahlen belegen?

Die Statistik spricht eine andere Sprache

Um es vorweg zu nehmen: Die Antwort auf die Frage, ob bei Vollmond die Zahl der Geburten steigt, ist ganz schlicht und ergreifend mit „nein“ zu beantworten. Die Zahlen sprechen hier eine eindeutige Sprache. Über einen Zeitraum von 37 Jahren wurden diesbezüglich Daten erhoben. In diesem Zeitraum (die Jahre von 1966 bis 2003) sind immerhin 470 Vollmondnächte ins Land gezogen. Während dieses Zeitraumes konnten keine Daten erhoben werden, welche die These, dass an Vollmondtagen mehr Geburten als üblich stattfänden, belegen können. Vergleichbare Studien allerdings über nicht ganz so lange Zeiträume kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Eine Zunahme an Geburten an Vollmond kann daher definitiv nicht wissenschaftlich belegt werden.

Verzerrt die moderne Medizin die natürlichen Vorgänge?

Als Verteidiger der Theorie, dass in Vollmondnächten mehr Kinder als gewöhnlich geboren werden, könnte man nun ins Feld führen, dass die moderne Medizin gewisse natürliche Vorgänge aushebeln würde. Zum Einen lässt sich hier entgegen halten, dass die erwähnte Erhebung der Uni Halle-Wittenberg auf Zahlen aus den 60ger Jahren zurückgreift, als die Medizin längst noch nicht den Einfluss heutiger Tage hatte. Desweiteren gelten entsprechende Erhebungen auch für Naturvölker die weitestgehend ohne medizinische Versorgung auskommen.

Werden bei Vollmond mehr Babys geboren?
Der Vollmond als Klapperstorch

Woher stammt dann dieser Mythos?

Heißt das etwa, dass Hebammen eine verzerrte Wahrnehmung haben? Ganz gewiss nicht. Vielmehr ist dieser Mythos dem Umstand geschuldet, dass Vollmondnächte den Menschen nachhaltiger in Erinnerung bleiben, als normale Nächte. Besondere Ereignisse werden mit dem Vollmond in der Erinnerung kombiniert und als solche Koinzidenz abgespeichert.

Mond und weiblicher Zyklus

Der weibliche Zyklus ist in etwa ebenso lang wie der Mondumlauf. Jedoch sind auch hier Abweichungen von der Regel eher normal als ungewöhnlich. Die Zahl 28, also die Anzahl der Tage der Dauer von beiden Phasen ist in fast keinem Fall der Tatsache entsprechend. So dauert es von Vollmond zu Vollmond exakt 29,5 Tage, während der weibliche Zyklus eine Spanne von 23 bis zu 35 Tage umfassen kann. Dies hängt von vielen Faktoren ab, jedoch keinesfalls vom Mond.

Weiterführende Links und Quellen:

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