Mit dem Teleskop den Mond beobachten
Die Beobachtung des Mondes hatte zu allen Zeiten seinen ganz besonderen Reiz. Mit einem Teleskop ist es möglich, auf „Wanderschaft“ zu gehen und immer wieder neue Details zu entdecken. Das Schönste daran: Zur Mondbeobachtung reicht schon ein kleines und damit finanziell erschwingliches Fernrohr. Zugleich gehört der Mond zu den wenigen Beobachtungsobjekten, die auch in der Nähe unserer lichtüberfluteten Städte gut zu beobachten sind.
Auswahl des geeigneten Teleskops
Für die Mondbeobachtung reicht bereits ein kleines Fernrohr ab einem Objektivdurchmesser von 50 Millimetern. Allerdings ist heute bereits in der Einsteigerklasse ein Teleskop mit 80 Millimeter Öffnung Standard.
Ganz wichtig ist eine ausreichende Stabilität von Stativ und Montierung. Das klassische Instrument für die Mondbeobachtung ist ein Refraktor (Linsenfernrohr). Die Vorteile sind eine leichte Handhabung, ein guter Kontrast und hohe Bildschärfe. Allerdings ist das Bild nicht ganz frei von Farbfehlern (leichter Saum um Objekte).
Ein Spiegelteleskop neigt zu leichter Unschärfe in den Randbereichen, ist dafür aber völlig farbfehlerfrei. Ab einem Spiegeldurchmesser von 130 Millimetern sind auch Spiegelteleskope für die Mondbeobachtung sehr gut geeignet.
Der günstigste Beobachtungsort
Da der Mond sehr hell ist, ist der Einfluss der Lichtverschmutzung nicht so groß wie bei lichtschwachen Objekten. Daher ist der Mond das ideale Beobachtungsobjekt auch in den Städten. Trotzdem ist es ratsam, sich einen dunklen Beobachtungsort außerhalb der Städte zu suchen. Der Grund ist die Luftunruhe, wie sie oft über Dächern, Schornsteinen und Lüftungsschächten auftritt. Das Flimmern lässt die feinen Details der Mondoberfläche unscharf werden.
Ein guter Platz ist eine Dachterrasse. Die Sichtlinie vom Fernrohr zum Mond liegt in diesem Fall bereits außerhalb der störenden Dunstschichten.
Der optimale Zeitpunkt für die Mondbeobachtung
Viele Einsteiger in die Mondbeobachtung werden zunächst den Vollmond favorisieren. Der ist ja schön hell und man sieht die gesamte Mondoberfläche. Das ist allerdings ein Irrtum. Die Sonnenstrahlen fallen bei Vollmond senkrecht auf die Oberfläche. Daher gibt es keine Schatten.
Die beste Beobachtungszeit liegt in den Tagen um das erste Viertel (zunehmender Halbmond) oder das letzte Viertel (abnehmender Halbmond). Die über die Mondoberfläche herausragenden Krater werfen jetzt Schatten. Am Terminator, das ist die Grenze zwischen der Tag- und Nachtseite, treten die Details geradezu plastisch hervor. Eine Ausnehme gibt es jedoch. Bei Vollmond sind die Strahlenkränze der großen Krater wie Kepler, Copernicus und Tycho am deutlichsten zu sehen.
Die richtige Beobachtungsmethode bestimmt den Erfolg
Nachdem der zukünftige Mondbeobachter die ersten Eindrücke am Fernrohr gesammelt hat, wird es Zeit für systematische Beobachtungen. Hier ist es sinnvoll, sich auf ein kleines Gebiet des Mondes zu konzentrieren.
Am Besten ist es, mit einer kleinen Vergrößerung zu beginnen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dann wird das zu beobachtende Objekt in die Mitte des Gesichtsfeldes eingestellt. Nun kann eine etwas höhere Vergrößerung her, um auch feine Details erkennen zu können.
Die Wahl einer sinnvollen Vergrößerung
Bei den meisten angehenden Amateuren besteht der Wunsch nach einer möglichst hohen Vergrößerung. Das ist verständlich, ist aber ein weit verbreiteter Irrtum. Das Auflösungsvermögen eines Teleskops wird allein durch die Öffnung bestimmt. Die sinnvolle Vergrößerung liegt bei ungefähr dem 1,5fachen der Öffnung in Millimetern.
Als Beispiel: Objektivdurchmesser 80 Millimeter x 1,5 ergibt eine 120fache Vergrößerung. Eine weitere Vergrößerung bringt keinerlei Gewinn. Das Bild wird nur größer, aber auch kontrastärmer und unschärfer.
Empfehlenswertes Zubehör
Im Teleskop kann das Mondlicht bereits bei Halbmond das Auge blenden. Abhilfe schafft ein Mondfilter (Graufilter), der das Mondlicht dämpft ohne die Farben zu beeinflussen. Komfortabler sind sogenannte Polarisationsfilter. Hier lässt sich die Helligkeit auf das gewünschte Maß stufenlos anpassen.
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