Was ist eine Mondtäuschung und wodurch entsteht sie?

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Was ist eine Mondtäuschung und wodurch entsteht sie?

Die Größe des Mondes scheint, abhängig von seinem Stand am Himmel, zu variieren. Während Auf- und Untergang kommt uns der Mond größer vor. Steht er hoch im Firmament, wirkt der Mond kleiner. Die Entfernung des Erdtrabanten ändert sich innerhalb einer Nacht zu geringfügig, um mit dem bloßen Auge erkennbar zu sein.

Es handelt sich nicht um eine tatsächliche Veränderung der Größe, sondern um eine optische Illusion. Dieses Phänomen wird Mondtäuschung genannt. Der Grund hierfür ist nicht endgültig geklärt. Es existieren diverse Theorien, um die Mondtäuschung zu erklären.

Vergleichsobjekte könnten den Mond größer erscheinen lassen

Eine Erklärungsmöglichkeit für die Mondtäuschung ist das Größenverhältnis des Mondes zu anderen Dingen im Sichtbereich. Ist ein Objekt von kleineren Gegenständen umgeben, wirkt es größer. Diese Wahrnehmungstäuschung wird Ponzo-Illusion genannt.

Weiter entfernte Gebäude und Bäume am Horizont erscheinen im Vergleich zum Mond klein und könnten zu der verzerrten Größenwahrnehmung beitragen. Die Tatsache, dass die Mondtäuschung in gleichem Maße in Gegenden beobachtet werden kann, in denen keine Vergleichsobjekte am Horizont existieren (z. B. auf dem Meer), widerspricht dieser Theorie.

Das abgeflachte Firmament

Unser Gehirn weiß, dass Objekte größer erscheinen, je näher sie sich befinden. Die korrekte Wahrnehmung der Größe von Objekten wird in unserem Gehirn anhand der vorhandenen Informationen über deren Entfernung errechnet. Falsche Informationen bzw. fehlendes Wissen über die tatsächliche Entfernung von Objekten am Himmel sind ein Erklärungsansatz für das Entstehen der Mondtäuschung. Blicken wir in Richtung Horizont, liefern uns Häuser, Bäume und Berge Tiefeninformationen.

Das Firmament liegt hinter allen Objekten und erscheint weiter weg. Richten wir unseren Blick nach oben, fehlen uns diese Informationen und der Himmel wirkt näher. Das Firmament erscheint uns in Form einer abgeflachten Kuppel. Wandert der Mond vom scheinbar näheren Zenit zum entfernteren Horizont, erwartet unser Gehirn, dass er kleiner wird. Weil dies nicht geschieht, nimmt es an, der Mond müsse in Wirklichkeit größer sein.

Variable Größe durch unterschiedlichen Wahrnehmungsbereich

Gemäß einer Theorie ist unsere Fähigkeit, visuelle Informationen zu verarbeiten, begrenzt. Unser Sehnerv und unser Gehirn vermögen es, eine bestimmte Menge an Informationen zu übertragen und darzustellen. Mit diesen Informationen lassen sich Bildausschnitte mit unterschiedlichen Auflösungen und Größen auf die sprichwörtliche, innere Leinwand des visuellen Systems projizieren.

Eine größere Menge an Details lastet unsere Kapazitäten stärker aus und führt zu einem kleineren Bildausschnitt. Weil die theoretische Leinwand eine konstante Größe hat, wird ein detailreicher, kleiner Bildausschnitt auf die gesamte Projektionsfläche vergrößert.

Unser Gehirn hat im Laufe der Evolution gelernt, kleinere Ausschnitte des Horizonts mit höherer Detaildichte ins Auge zu fassen um Nahrung, Schutz und Feinde aus der Entfernung zu erkennen. Dies führt zu einer automatischen Vergrößerung. Weil der Mond, im Gegensatz zu Objekten auf der Erde, allseits die gleiche Entfernung hat, fällt diese Größenveränderung stärker auf und führt theoretisch zur Mondtäuschung.

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